Oyten, 2. Juni 2023 – Die CHT Germany GmbH hat beim Responsible Care-Wettbewerb des Verbands der Chemischen Industrie Landesverband Nord e. V. (VCI Nord) den 1. Preis gewonnen. Das Thema des diesjährigen Wettbewerbs lautete „Unser nachhaltiger und sparsamer Umgang mit Energie“. Passend dazu zeigte das Unternehmen, wie es mit einem Drei-Wege-Plan aus Standardisierung, Automatisierung und Optimierung seinen prozessgetriebenen Energieverbrauch im Werk Oyten um zehn Prozent reduzieren konnte. Damit hat CHT auf dem Weg zu seinem Ziel, den spezifischen Energieverbrauch bis 2025 an allen Standorten um zehn Prozent zu reduzieren, schon jetzt einen großen Meilenstein erreicht. Für diese besondere Leistung wurde das Unternehmen heute ausgezeichnet.
Am Anfang stand eine systematische Analyse, bei der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die gesamte Produktion im Werk durchleuchteten. Dabei stellte sich heraus, dass die Anlage zur Herstellung von Silikonelastomeren – besser bekannt als Gummi – mit Abstand den höchsten Energieverbrauch verursacht. Der Hauptgrund hierfür sind die sogenannten Kneter. Diese kann man sich wie große Küchenmaschinen vorstellen, die das zähe Ausgangsmaterial aus Kautschuk durch Erwärmen und Kneten zu einem geschmeidigen „Teig“ verarbeiten. Diesem werden – je nach Anwendung – verschiedene Zusatzstoffe beigemischt. Der Prozess dauert etwa 20 Stunden, danach kann das Material weiterverarbeitet werden.
Zunächst wurde damit begonnen, alle Prozessabläufe der Elastomerproduktion zu standardisieren. Es wurden Mindestzeiten und möglichst viele identische Arbeitsabläufe identifiziert. Dazu prüften die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, an welchen Stellen Zeit eingespart werden kann und wo bei den verschiedenen Produktionssträngen einzelne Vorgänge vereinheitlicht werden können.
Dies war vor allem für den zweiten Schritt wichtig: die Automatisierung. Zuvor musste ein Mitarbeiter an der Produktionsstraße etwa alle zehn Minuten die erforderlichen Parameter ändern. Inzwischen übernimmt dies ein Programm, der Mitarbeiter muss nur noch gelegentlich korrigierend eingreifen. Das sorgt für konstante Produktionszeiten und dafür, dass der Prozess deutlich schneller ablaufen kann. Das wiederum spart Energie.
Abschließend wurde der automatisierte Prozess weiter optimiert. Mitarbeiter passten die Parameter insbesondere beim Heizen und Kühlen so an, dass ein hoher Stromverbrauch, Stromspitzen und eine Überregelung vermieden werden.
„Mit diesen drei Schritten konnten wir den Energieverbrauch pro Charge um ganze 53 Prozent senken“, so Betriebsleiter Thilo Rönspieß. Der Energieverbrauch des Werks in Oyten reduzierte sich um 240.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr. „Aber das ist für uns erst der Anfang“, so Rönspieß weiter. „Wir werden weiter prüfen, wo wir noch mehr Energie einsparen und Prozesse effizienter gestalten können. Und wir bleiben dran, neben Energie auch den Wasserverbrauch zu reduzieren und weniger Abfall zu produzieren.“
Die Jury des VCI Nord um Dr. Peter Prinz (Geschäftsführer der VYNOVA Wilhelmshaven GmbH und Vorstandsmitglied des VCI Nord), Johannes Grützner (Abteilungsleiter a. D. des Ministeriums für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein) und Marike Vornkahl (Fachsekretärin der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie Landesbezirk Nord) lobte vor allem die systematische Analyse im Vorfeld, das große Einsparergebnis sowie die Übertragbarkeit. Das Vorgehen von CHT habe sie sehr beeindruckt. Es sei ein gutes Best-Practice-Beispiel, das ohne viel Aufwand von anderen Unternehmen übernommen werden könne. Genau so etwas wünsche man sich für den Responsible Care-Wettbewerb. Deshalb sei der Beitrag von CHT aus Sicht der Jury absolut preiswürdig.
Über den VCI Nord:
Der VCI Nord ist ein Landesverband des Verbandes der Chemischen Industrie. Er vertritt die wirtschaftspolitischen Interessen von rund 300 Mitgliedsunternehmen mit knapp 70.000 Beschäftigten in Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Bremen. Weitere Kernaufgaben des Verbandes sind die Fortbildung von Lehrkräften, die Verbesserung des naturwissenschaftlichen Unterrichts sowie die Förderung von Kontakten zwischen Hochschulen und Wirtschaft.
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